So, jetzt schreibe ich endlich mal wieder etwas. Gerade komme ich vom Bahnhof zurück. Martin hat den Zug um 17.34(der 10min Verspätung hatte) nach Bordeaux genommen. Marscholain(keine Ahnung wie man den Namen schreibt) war auch dabei. Sie ist eine Französin, die vielleicht Anfang April ein Volontariat hier macht. Jetzt war sie glaube ich für den Internationalen Abend da. Auch Jean-Baptiste, der versiffte und stinkende Franzose ist mit dem Zug gefahren. Zum Glück, denn er hat die zwei Tage bei uns im Zimmer geschlafen. Er war seit Donnerstag hier, da er seine Fahrprüfung machte, die er natürlich nicht bestanden hatte. Auf dem Heimweg bin ich dann Sebe und Edel(eine witzige Irin aus Dublin) begegnet. Sebe fährt heute schon nach Bordeaux(ein Zug später als Martin), er ist dort bei irgendwelchen freunden heute Nacht. Ich komme dann morgen früh mit dem Zug um 9.33 Uhr nach. Ich hoffe wir treffen uns dann irgendwo denn unser Zug zum Workcamp nach Auch fährt erst um 14.40! Edel ist Mitte der Woche angekommen, sie bleibt für eine Woche und ich habe noch nie jemanden gesehen der soviel redet. Unglaublich. Aber sie ist sehr nett und witzig.
Heute Abend habe ich eigentlich noch viel zu tun. Ein bisschen was für den Blog(der schon lange nicht mehr aktuell ist), mein Koffer für morgen packen, viele e-mails schreiben und telefonieren bevor ich dann für drei Wochen auf dem Workcamp bin. Mal schauen wie weit ich komme.
Also Martin ist am Do den 21.2 Mittags angekommen. Hab ihn natürlich vom Bahnhof abgeholt und fast wäre er nicht ausgestiegen weil die eine Tür geklemmt hat. Der Schaffner hatte schon gepfiffen als er endlich ausstieg.
Im La Maison des Bateleurs haben wir dann erstmal Mittag gegessen und er wurde von allen freudig aufgenommen. Am Nachmittag musste ich im Büro noch en paar Anrufe fertig machen. Habe mit Karo die ganzen Einladungen zum internationalen Abend gemacht. Sie hat die mails geschrieben und einen Flyer entworfen. Sie wollte jedoch nicht telefonieren. Also habe ich das gemacht. Die Arbeit im Büro ist sowieso besser als draußen. Ich hatte eine Liste von Leuten die ich anrufen sollte und sie zu unserem internationalen Abend einladen. Später waren wir dann noch im Dorf. Wir mussten Einladungen beim Rathhaus abgeben. Waren dann auch noch gleich auf der Burg und ich habe ihm unsere Arbeit gezeigt. Am Freitag war dann morgens Arbeit im Garten angesagt. Irgendwas unsinniges hin und her schleppen. Ich glaube wir haben Holzpaletten geschmirgelt, die die Permanents unter Betten haben wollten. Die meiste zeit wurde jedoch Lagerfeuer gemacht und das ganz unnötige Holz oder die kaputten Paletten wurden verbrannt. Nachmittags waren wir bei den Nachbarn und haben Einladungen verteilt und später noch in Montendre.
Am Samstag war Bordeaux angesagt. Mittags Sightseeing und abends Bar plus Disco. Vor dem Grand Theâtre haben uns noch Penner angeredet, was zu einem sehr lustigen Gespräch wurde. Wir hatten eigentlich vor die Nacht im Aufenthaltsraum am Bahnhof zu verbringen. Die Sache war nur, man konnte da nur rein wenn man schon ein Ticket für den nächste Tag hat, was uns nicht zu Gute kam. Um vier waren wir am Bahnhof und erst um sechs machen die Schalter auf um sich ein Ticket zu kaufen. Eine Stunde sind wir irgendwo rumgehangen. Um fünf haben dann die Bahnhofstoiletten aufgemacht. Dort standen wir dann eine Stunde drin, weil’s dort schon wärmer war als an den Gleisen. Die Toilettenfrau hat uns sogar Kekse und nen Kaffee gegeben, echt super nett. Ab sechs hieß es dann Ticket kaufen und noch zwei Stunden bis zu unserem Zug um acht im Aufenthaltsraum auf unbequemen Stühlen pennen. Ach ja abends(hätt ich jetzt fast vergessen) haben wir auch noch Sebe besucht, der war bei ner Party von ner Freundin in Bordeuax.
Der hat auch den ersten Zug genommen. Total kaputt kamen wir dann wieder hier an. Normalerweise sind die Sonntage immer frei doch an diesem Sonntag war Mittags um 14.00 Uhr Fasching. Dort sollten wir als Association La Maison des Bateleurs mitmachen. Das Motto war Olympische Spiele. Bis eins war es aber möglich zu schlafen.
Ich habe meine Kickschuhe und en Deutschland Trikot angezogen. Außerdem hatten vorne alle noch ein Blatt mit ihrem Namen und ihr Flagge drauf. Hinten dann ein La Maison des Bateleurs Emblem. Der Fasching war auch sehr besonders. Was uns am Anfang gleich aufgefallne ist, wir waren die einzigen die das Motto beachtet haben. Naja…
Dann war ein Umzug , nicht allzu weit. So wie ich Umzüge aus Deutschland kenne, war es aber überhaupt nicht. Normalerweise zieht der Umzug durch die Strassen und am Rand stehen Leute die zuschauen. Also durch die Straßen sind wir hier auch gezogen, nur zugeschaut hat niemand. Ich hatte das Gefühl die machen den Umzug nur für sich selber. Später haben sich alle auf einem Platz getroffen, dort hat eine Band aus La Rochelle 12 Lieder gespielt, es wurde ein riesen Feuer gemacht(Tradition) und die Bateleurs haben mit den Kindern gemalt. Ich habe mich da eher rausgehalten.
Am Montag war morgens auch wieder Arbeit im Garten angesagt. Natürlich wieder viel mit Feuer machen verbunden. Mittags hatten wir Hausmeeting(normalerweise immer Freitags). Das war auch draußen und ging bestimmt drei Stunden. Es wird wirklich über alles mögliche gesprochen. Am Anfang eine kurze Runde, wo jeder sagt wie er sich fühlt und wie er die vorige Woche erlebt hat. Dann wird die kommende Woche besprochen, was alles passiert, wer was macht … Manchmal wird dann auch noch über ein bestimmtes Thema diskutiert. An diesem Tag haben sie uns ausführlich über die finanzielle Lage des Hauses informiert, die gerade 30 000 Euro im Minus sind. Sie bekommen jedoch von den anderen Delegationen Geld um normal weiter machen zu können. Das ist halt das gute an Solidarités jeunesses. Manche Delegationen machen Gewinn, manche Verlust und eine hilft der anderen. Wäre das Haus eine eigene Organisation in der Region und keine Nationale, hätten sie schon lange dicht machen können. Auf Grund dieses Geldmangels mussten wir jedoch auch länger auf unser Taschengeld warten.
Abends war ich mit Martin noch im Intermarché was sehr witzig war.
Am Dienstag waren wir Küchenteam. Morgens um 9.30 Uhr hatte ich jedoch einen Termin mit einer Lehrerin im Collège. Die hat uns erst einmal eine halbe Stunde warten lassen, danach war es jedoch sehr positiv. Ich werde jetzt anfangen eine Deutsch AG zu machen. Wahrscheinlich jeden Donnerstag von 12.30 bis 13.30Uhr. Dazu bekomme ich das Klassenzimmer von dieser Lehrerin und sie hat gemeint ich bin frei und kann das machen was ich möchte. Vielleicht kann ich auch noch dem Deutschlehrer mal im Unterricht helfen, das weiss ich aber noch nicht. Auf jeden Fall möchte ich mich bevor ich anfange noch mit ihm treffen um mal zu fragen wie man das alles am besten macht. Voraussichtlich werde ich nach den drei Wochen Workcamp anfangen. Als wir dann heimkamen, haben wir in der Küche noch sehr improvisiert, es gab Kartoffelauflauf mit allem möglichen Gemüse daruntergemischt. Man konnte es danach gut essen und niemand hat sich beklagt. Abends war die Abschiedsparty für Vika(Lettland) sie ist jetzt endlich nach 14 Monaten hier heimgefahren. Wir mussten zum Glück nicht mehr kochen, da alle irgendwas vorbereitet haben. Es kamen dann einige Leute und war ganz ok. Edel(Irin) kam an diesem Abend auch an.
Am Mittwoch haben wir uns frei genommen und sind nach La Rochelle. Das geile war, Jerome(permanent) und Karla(ebenfalls) sind an diesem Tag nach La Rochelle da sie dort drei Meetings hatten. Die konnten uns einfach mitnehmen und wieder zurück. So konnten wir uns schon den Zug sparen. Jerome ist mit uns zu Tourist Office und hat uns einen Stadtplan gegeben wo er alles Sehenswerte gekennzeichnet hatte. Super nett von ihm. Abends um sechs haben sie uns a Bahnhof wieder mitgenommen. Um sechs haben sie uns dann am Bahnhof wieder mitgenommen und Jerome hat uns noch die Brücke zur Ile de Ré gezeigt. Eine Brücke die drei Kilometer lang ist. Er hat erklärt dass dort nur die Reichen wohnen und auch einige Stars dort einen Wohnsitz haben. Dir Brücke zu benutzen kostet 12 Euro und wenn jemand dort wohnt und in La Rochelle arbeitet, wird das auf die Dauer schon teuer.
Ach ja abends sind wir eigentlich immer im Left Room zusammen gesessen. Wie immer halt. Donnerstag früh sind wir dann alle um fünf aufgestanden und mit zwei Autos mit Vika zum Bahnhof gefahren. Die ist nicht in Montendre abgefahren irgendwo ne halbe Stunde von hier. Am Donnerstag waren wir im Shoppingteam. Ein riesen Einkauf, da wir für den internationalen Abend ja viel einkaufen mussten. Jedes Land sollte eine Spezialität vorbereiten. Wir waren auf dem Markt und im Champion, für Sebes Mozarella mussten wir jedoch bis zum Intermarché laufen. Nachmittags war wieder englisch-französisch Kurs mit den zwei Frauen. Den mache ich eigentlich immer mit Übungen aus dem Internet. Edel die Irin war auch da, manche Sachen konnten wir jedoch besser erklären als sie denn in der Schule lernt man die Grammatik natürlich ganz anders. Sie weiss natürlich wie es heißt aber warum man jetzt das verwendet und nicht das na ja…
Der Freitagmorgen war Hausputz. Nachmittags ging dann das Kochen los. Ach ja es gab die Tage im Haus eine Deusche Invasion. Der Freund von Karo ist auch am Donnerstag angekommen und so waren wir vier Deutsche. Ok was kochen. Spätzle wären geil, und so kamen wir auf Kässpätzle. Wir zwei Schwaben wussten natürlich wovon wir reden, die Berliner kennen Spätzle nur aus der Packung. Es gab nur ein Problem wir hatten keine Spätzlepresse. Als wir mal bei meinem Bruder in Bern waren, habe ich gesehen, dass mein Vater Spätzle geschabt hat. Sah gar nicht so schwierig aus und ich hab gedacht, dass müssen wir auch hinkriegen. Habe mich genau an das Rezept meiner Mutter gehalten und es hat auch geklappt. Auch das Schaben. Unsere Berliner sind jedoch auf eine Super Idee gekommen. Eine Spätzlepresse zu bauen. Es wurde eine Dose genommen und mit dem Messer Löcher reingestochen, dann einen kleineren Behälter zum drücken. Das war zwar eine riesen Sauerei, da der Teig manchmal auch oben rausgekommen ist aber es hat geklappt. Danach halt noch mit Käse und Zwiebeln in in den Backofen und fertig waren unsere zum ersten Mal selbstgemachte Käsespätzle.
Der Abend gestern war wirklich einmalig gut. Es gab natürlich super viele Spezialitäten, jeder hat sein Essen vorgestellt und es kamen Leute wie noch nie Sogar um zwei waren noch Gäste da, was für Partys des Maison des bateleurs eigentlich total untypisch ist. Sehr witzig war es mit einer Freundin von Jerome, die sehr gut Deutsch sprach da sie ein Jahr in Bamberg studiert hatte.
Heute war erst einmal sehr langes ausschlafen angesagt. Dann ausgedehntes Frühstück, rumalbern mit Edel und noch mal aufgewärmte Käsespätzle, die auch von den anderen als sehr gut empfunden wurden. Wir haben halt unser schwäbisches Nationalgericht super vertreten.
Ja und dann ging es schon zum Bahnhof und eine sehr gute Woche mit Martin geht zu Ende.
Morgen um halb zehn geht es jedoch schon weiter auf das Workcamp. Also ich kann frühestens wieder etwas in drei Wochen schreiben…
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