Donnerstag, 29. November 2007

Kocherfolg

Habe heute früh allein für 12 Personen Mittagessen machen müssen - erfolgreich. Allen hats geschmeckt und sie haben die gute Soße gelobt. Es gab Spaghetti Carbonara, Salat, fünf abgepackte Würstchen(mehr waren nicht da) und meinen schon gut gekonnten Marmorkuchen. Danke Hanne für das Carbonara Rezept!

Mittwoch, 28. November 2007

Bretagne – Arbeit pur jedoch ein tolles Erlebnis

Das letzte Bild vor der Abfahrt. Die 4 Bateleurs aus Montendre vor der Fassade. Die Holzbretter haben Olivier und Sveta gemacht. Ok hauptsächlich Olivier.

Kurz vor der Abfahrt voll bepackt

in voller Ausrüstung mit Atemmaske und Schutzbrille. Jetzt sind überall noch mehr Chaudflecken.
mit Nikola

Unser Schlafplatz. Olivier(mit Musique) dann Nikola, Sveta und der rote ist mein Schlafsack.







Es begann am Donnerstagnachmittag. Nach dem Essen ging es los, mit unserem voll geladenem Renault Megane. Vorne saß Nikola und natürlich Olivier(der gefahren ist), Sveta und ich saßen hinten. Das Auto war so voll, dass wir uns auf unsere Decken drauf setzen mussten. So konnte man sich nicht einmal gerade hinsetzten ohne sich ständig den Kopf anzuschlagen.
Wir sind insgesamt fünfeinhalb Stunden gefahren und als wir kurz vor Nantes waren und es Nacht wurde, ist Olivier ein kleines aber nicht unbedeutendes Problem aufgefallen. Die Scheinwerfer. Es ging nur noch Standlicht und Fernlicht. Da Olivier auf der Autobahn nicht immer mit Fernlicht fahren kann, war es öfters mal dunkel um uns. Auf einer Raststätte wo zufälligerweise ein Laden mit Ersatzteilen war, hat Olivier dann beide Lampen gewechselt.
Mein Ipod hat zum Lichtspenden unter der dunklen Motorhaube gedient.
Mit funktionierendem Abblendlicht ging die Fahrt dann weiter.
Abends sind wir dann auf einem „Gehöft“ angekommen, nicht allzu weit von Vannes(glaub ich zumindest) entfernt. Es gab nur wenige „normale“ Häuser und eine große Farm.
Ein Mann mit nahezu Vollbart hat uns empfangen. Es war Jean-Philippe, der Bekannte vom La Maison des Bateleurs. Wir sollten mit in sein Haus kommen, das Essen sei schon fertig. Sein Haus? Nein es war kein Haus sondern ein Zelt. Ein rundes Zelt mit 40m² indem er mit seiner Frau und seiner Tochter(ein Jahr alt) lebt. Jean-Philippe selber ist auch erst 28 Jahre. Die waren dort alle super nett und freundlich. Aber ich war schon etwas schockiert als wir dann in der Mitte des Zeltes an einem Tisch saßen. In der einen Ecke, äh Rand( in einem runden Zelt gibt es ja keine Ecken) war eine Kochplatz, am anderen Rand ein Sofa, eine Badewanne … alles Mögliche. Man kann es sich so vorstellen wie aus einem Film über Russland, wo irgendwo im fernen Sibirien Menschen auch so leben. Wir haben dann gegessen, es gab jedoch nur Bio Sachen. Die Farm war eine Biofarm und es gab dort alles was aus dem Boden wächst. Außerdem macht Jean-Philippe selber Käse und neben der Farm ist ein Hektar großes Gehege mit Rehen. Zwei Rudel, so viele Rehe auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Im Sommer kommen Schulkinder die hier campen und was mit den rehen „unternehmen“. Gelegentlich werden manche Rehe auch getötet um das Fleisch dann zu verkaufen.
Nach dem Essen wurde uns unser Schlafplatz für die nächsten 4 Tage gezeigt. Es war in der Farm – zum Glück. Die Farm war eigentlich ein riesengroßer Saustall, wo man irgendwie alles an handwerklichen Sachen finden kann. Es gab eigentlich nur zwei richtige Räume. Im ersten gab es eine kleine Küche, Tische und eine Toilette, gleich dahinter ging es zu uns. Das Zimmer war glaub ich größer als sein ganzes Zelt und das Herzstück war ein kleiner kreisförmiger Ofen, beidem man oben Holz hinein geschmissen hat. Es war der einzige warme Raum. Doch wenn man abends vor dem Schlafen gehen den Ofen noch mal richtig voll gemacht hat, war es morgens trotzdem sehr kalt. Sobald das Feuer aus war ist es kalt geworden denn eine große Isolation der Wände war nicht vorhanden. In der Ecke standen ein zwei große Matratzen auf denen wir dann unsere Decken und Schlafsäcke ausgebreitet haben.

Die Arbeit ging morgens immer zwischen halb neun und neun los. Olivier hat jedoch jeden Morgen andere Methoden angewandt um uns aufzuwecken wie z.B. Licht anschalten, Musik anmachen oder auch mal Holz für den Ofen hacken.
Die Arbeit war in zwei Teams aufgeteilt. Olivier und Sveta haben die Fassade der Farm abgerissen und neu mit Holz gemacht.
Die schwere Arbeit war jedoch bei Nikola und mir. Wir haben mit Jean-Philippe an dem Käseraum gearbeitet. Es ging in einen Keller(eins der richtigen Häuser), wo die Decke so niedrig war, dass man nicht gerade stehen konnte. In der einen Ecke des Raumes war der Boden nur Erde. Hier sollte der neue Käse Aufbewahrungsort entstehen. Mit Schaufel und Beil haben wir hier erstmal 20cm tiefer gegraben um das alles auf ein Niveau zu bringen wo man aufrecht gehen kann. Danach wurde viel Holz gesägt um die Grundpfeiler der Wand zu fertigen. Außerdem haben wir an der Holzdecke einen Teil eines morschen Holzbalken(Träger) ersetzt. Mit Chaud( ein weißes Pulver das man auch zum Zement machen benutzen kann) und Wasser wurde eine Farbe zusammengerührt. Dies alles hat sehr viel Staub erzeugt und ohne Atemmaske wäre das echt schlecht gewesen. Wir haben die Wand, die Decke und alle Holzbretter gestrichen. Die Wand wurde aus stark zusammengebundenem Stroh(paille) gemacht. Laut Jean-Philipe soll dies die beste Isolation sein, besser als Holz und viel besser als Steine und Zement. Mit von Chaud angefeuchtetem Stroh wurden dann noch die Löcher gestopft. Nikola hat mit einer Art Kettensäge(ohne Kette), die Stroh oder Heuwand gesägt um alles auf ein Niveau zu bringen. Am Ende sollte noch eine gekaufte Holztür eingesetzt werden, die jedoch zu groß war und erst mal zurecht gesägt werden musste. Auch an der Decke haben wir die Holzbalken ausgesägt, gerade in dem Radius, den die Tür später zum öffnen braucht. Das war schon ein wenig chaotisch.
Die Tür konnten wir aus Zeitgründen jedoch nicht mehr fertig machen. Wir haben dann noch das Käseregal( das aus unerklärlichen Gründen super schwer war) hineingebracht.

Das Essen war ganz ok, aber es gab halt viel Gemüse in allen möglichen Varianten. Auch die Butter und das Brot waren selbst gemacht. Es gibt insgesamt die Familien, die zusammen die Farm und alles drum herum betreiben. Eine der Frauen hat jeden Mittag gekocht. Wir haben immer mit den Familien bei uns im Zimmer am Tisch gegessen.
Am Samstagabend gab es Galetten die breonische Form von Crepes. Galette sind dunkler(mit dunklem Mehl) und salzig. Das war so einer der besten Essenstage. Auch der Samstagabend war super. Im Nachbardorf war ein großes Fest(einmal pro Jahr). Es wurde viel getanzt, jedoch auf bretonische Art. Als ich das am Anfang gesehen habe, war das schon sehr komisch. Viele Menschen(alle Altersgruppen) halten sich an den Händen( nur mit dem kleinen Finger verhakt) und laufen( andere würden es tanzen nennen) im Kreis. Es gab jedoch mehrer verschiedene Tänze und wir haben einfach mitgemacht. Bis auf Nikola, der hat nur zugeschaut. Bei manchen war wirklich Action dabei und es hat Spaß gemacht. Man hat einfach gemacht was die anderen machen und es wurde mit vielen verschiedenen Leuten getanzt, ist dort so üblich.

Am Sonntagmorgen durfte ausgeschlafen werden und es wurde nur mittags gearbeitet.
Eine weitere spezielle Sache sind die Duschen. Man musste jedes mal außen an der Farm herumlaufen wenn man duschen wollte und die Temperatur konnte man auch nicht verstellen.
Am Anfang, als wir angekommen sind haben Olivier und Jean Philippe die Temperatur eingestellt und die blieb dann auch so. Es war zu heiß! Ich konnte mich langsam an die Wassertemperatur gewöhnen doch man musste sich immer bewegen, sodass dass heiße Wasser nicht zulange auf dieselbe Stelle kam. Nikola und Sveta konnten sich jedoch nie an die Temperatur.
Man konnte auch nicht sein eigenes Shampoo benutzen. Es hab ein eigenes Abwassersystem, das Wasser wurde in großen Becken gesammelt und versickert dann in der Erde. Das heißt beim Duschen wurde ein Bioshampoo benutzt. Das hatte einen komischen Geruch.
Es gab auch noch Musique, eine 3 Monate junge Katze, die bei uns im Zimmer geschlafen hat und wirklich süß war.
Am Montagabend als wir ins Bett sind, hat Nikola an seinem Platz ein bisschen Katzenscheiße gefunden. War noch ganz lustig.
Am Dienstag früh um halb neun gings dann wieder los in die „Heimat“. Olivier hatte um halb drei in Saintes(eine Stunde von Montendre) ein Meeting. Morgens haben wir dann alles ins Auto geschmissen und ohne Frühstück gings los.
Um eins waren wir in Saintes und haben dort was gegessen. Als Olivier dann bei seinem Meeting war, sind wir drei Stunden im Park rumgegammelt um auf ihn zu warten. Da das Wetter gut war, war das schon ok.
Sveta hat heute morgen gemeint, dass ich heute Nacht im Traum gesprochen habe, Oui Jean-Philipe il y a encore du chaud là bas (Ja Jean-Philipe es gibt noch unten noch Chaud). Komisch ich kann mich nicht erinnern über Bretagne geträumt zu haben…Heute haben wir drei einen freien Tag und ich habe Zeit diesen Bericht zu schreiben. Heute war Big Cleaning im Haus und ich bin echt froh, dass ich da nicht mitmachen muss...


ganz viel Käse







Die Holzbalken und rechts kann man die Strohwand sehen. Hier kommt noch ne Tür rein.






So sah es am Anfang aus, bisher wurde nur der Boden tiefergelegt
Der Eingang in unseren "Keller"







Jean-Philipe von hinten und dahinter sein Haus(Zelt)








die Rehe



Musique(Katze) Live





















Montag, 19. November 2007

Energieprojekt plus Woche mit Jugendlichen

moi zwischen unseren beliebten Mülltonnen
Sebe der Italiener aus Sardinien

"Menschenmassen" in Montendre


Am Sonntag war ich mit Sebe unterwegs. Wir sollten um 15.00 Uhr an einem erneuerbaren Energien Stand in den Straßen von Montendre sein. Um halb zwei sind wir von hier losgegangen weil wir noch einen Döner essen wollten. Am Wochenende gibt es hier nämlich nicht so regelmäßig was Gutes zum Essen. Kommt halt auf die Freiwilligen an.
Bis wir beim Dönerladen waren, sind wir schon an Allenmöglichen Ständen vorbeigekommen und auch an sehr vielen Menschen. Was für Montendre eher unüblich ist. Das Dorf oder die „Stadt“ war am Sonntag voll mit Menschen. In den Straßen überall Marktstände.
Wir haben uns dann erst mal den besten Döner(vielleicht auch einer der einzigen) von Montendre schmecken lassen.
Danach hat Sebe irgendwie Lust auf en Bier bekommen. Wir sind durch die „Menschenmassen“ hinunter zum Intermarché, der aber leider geschlossen war. Bis zur nächsten Bar haben wir dann nen kleinen Umweg gemacht, der von Sebe mit allerlei Ausrufen wie cazo und anderen italienschen Fluchwörtern begleitet wurde.
Kurz nach 15 Uhr haben wir dann die Bar gefunden. Bis wir wieder draußen waren und an dem Stand, war unsere Verspätung doch deutlich zu bemerken. Ok hätte bemerkt werden können. Aber dort hat das niemand interessiert. Es standen ein kleiner Wagen mit Prospeken über erneuerbare Energien und drei Mülltonnen rum. Eine Frau, die mit uns gar nicht gerechnet hat, war dabei die vorbeiziehenden Menschen mit Witzen über Müll zu langweilen. Ja genau das war auch unsere Aufgabe, wir sollten mit den Leuten über Mülltrennung sprechen. Ich glaube es kann sich jeder vorstellen, dass dort kein großes Interesse bestand, vor allem nicht bei Franzosen, die sich über Mülltrennung sowieso nicht so viele Gedanken machen. Die Frau ist dann gegangen und wir saßen rum. Ein paar Leuten, die am wagen stehen geblieben sind hab ich den Weg zum erneuerbare Energienzelt beschrieben, aber sonst war nichts Aufregendes dabei.
Die Frau kam dann später wieder und hat gemeint wir könnten auch gehen, da sie mit Verantwortlichen gesprochen hat und man könne den Wagen auch alleine lassen.
Ok wir sind dann heim. Abends waren wir beim Abbau der Ausstellung(Bauzäune etc.).
Zum Ende gabs noch Apero mit einem riesen Topf voll mit Muscheln. Von dem hab ich mich aber nicht so angezogen gefühlt.

Der Montag war lässig. Sveta, Sebe und ich hatten morgens frei da wir am abend davor abgebaut haben. Mittags kam die Gruppe aus der Nähe von Paris an. Es waren fünf Jugendliche und drei Betreuer. Die Jugendliche wohnen in einer Art Heim. Sie haben in der Vergangenheit irgendwelche Dummheiten gemacht, deswegen sind sie jetzt in diesem Heim. Eine Art Vorgefängnis. Sollten sie jetzt noch irgendwas anstellen kommen sie in Knast.
Das erste Aufeinandertreffen mit ihnen war schlecht. Wir haben versucht auf sie zuzugehen und sie zu begrüßen. Es gab aber nicht gerade viel entgegen und einer hat sich auch geweigert die Hand zu geben. Die ersten zwei Tage war ich wirklich abgeneigt gegenüber ihnen. Sie kamen rüber wie so richtige Assis, Straßenjugendliche. Ja einfach so Gangster, die sich für mega cool halten und den ganzen Tag französische Rap Musik hören. Ok jetzt muss ich sagen, dass nicht alle so waren. Es gibt Ausnahmen. Aber wie ich jetzt auch weiß kann man solche Menschen schlecht einschätzen. Aber dazu komm ich später. Die Woche mit den Jugendlichen hat also angefangen. Morgens haben wir zum Teil am Brotofen und zum Teil im Garten gearbeitet. Nachmittags gab es verschiedene Aktivitäten wie Skulpturenbauen, eine Fahrradtour, mit Ton arbeiten, oder ein Schreibworkshop. Der Schreibworkshop, war am Freitagnachmittag und den fand ich am besten. Es hingen an den Wänden viele große weiße Plakate. Die Aufgabe war es einfach Sätze, Wörter oder Gedanken zu notieren. Niemand hat gesprochen sondern man hat nur Musik gehört. Irgendjemand hat zum Beispiel angefangen einen Satz zu schreiben und ein anderer hat ihn beendet. Wenn man was geschrieben hat, hat man sich immer auf das vorige bezogen. So entstanden ganz witzige Sachen. Am Schluss wurde alles vorgelesen. Von ihrem Ghetto Französisch hab ich zwar nicht alles verstanden aber es ging schon. Am Ende hat jeder seine Sätze von allen Plakaten ausgeschnitten und sie in beliebiger Reihenfolge angeordnet.
Ja was gibt es noch zu sagen über diese besonderen Personen. Gegen Anfang der Woche haben sie die weiblichen Freiwilligen dumm angemacht und ganz und gar nicht respektvoll behandelt. Ihre Betreuer haben es Ihnen mit der Zeit dann aber verdeutlicht wie es hier abläuft.
Das coole war, dass wir viermal abends Fußball im Garten gespielt haben. Mit nem richtigen Feld. Drei gegen drei oder vier gegen vier. Ein dunkelhäutiger Betreuer von ihnen hat auch mitgespielt und der war echt super. Der hat einfach super Fußball spielen können. Ich hab ihn gefragt ob er schon mal für einen Verein gespielt hat. Die Antwort war krass. Er hat schon für die französische Nationalmannschaft gespielt, jedoch nicht mit Zidane sondern vor ihm.

Die Story der Woche beginnt jedoch erst jetzt. Am Mittwochabend bin ich mit ein paar der Jugendliche auf das Thema Handy gekommen. Einer hat mich gefragt ob er seine SIM Karte in mein Handy machen kann. Wieso auch nicht. Er hat dann mit meinem Handy und seiner SIM Karte telefoniert und ein anderer ist Schmiere gestanden denn die Jungs haben Handyverbot. Das war auch der Grund wieso sie nur SIM Karten hatten.
Ich hab dann auch mitbekommen, dass sie solange sie da sind ihre Eltern und Freunde nicht sehen dürfen und zwei Stunden pro Woche telefonieren. Es gibt Fernseher zu geregelten Zeiten und am Wochenende wird viel Sport gemacht. Sie dürfen das Land nicht verlassen und wenn sie mal nach Paris gehen, sind ihre Betreuer immer dabei.
Einer hat en Auto gestohlen und der andere en Moped.
Soweit so gut. Ich hab mein Handy wieder mitbekommen und ihm seine SIM Karte gegeben. Die Woche ging weiter. Am Freitagabend waren alle Freiwilligen in ner Bar weil Evelyn Geburtstag hatte. Der Wirt war super gut drauf und hat sich gefreut, dass mal junge Leute kommen. Die erste Runde Bier hat Evelyn gezahlt, danach ist der Barmann von selber gekommen und hat jedem noch en Bier hingestellt. Sehr nett. Aber es ging noch weiter. Danach bekam jeder irgend ein Wodkagemisch, sein eigener Mix.

Am Samstagnachmittag sind die Jugendlichen nach La Rochelle und wir waren da. Zufällig habe ich gemerkt, dass mein Handy nicht da ist wo es sein soll. Ich hab die anderen gefragt und wir haben alles abgesucht. Nichts.
Also musste ich es dem Betreuer(einer ist dageblieben) der Jugendlichen sagen. Die Vermutung war ja eindeutig.
DIE KLEINEN ARSCHLÖCHER HABEN MEIN HANDY GESTOHLEN.
Der Betreuer hat seine Kollegen angerufen und die Gruppe ist vorzeitig aus La Rochelle zurückgekommen. Ich hab den Betreuern alles erzählt, auch dass sie telefoniert haben.
Einer von den Arschlöchern hat als Witz noch gemeint für zwanzig Euro sagt er mir wer es gestohlen hat. Hat er als Witz gemeint aber spricht schon für sich und vor allem für seine Dummheit.
Es gab dann abends noch Diskussionen in denen die Betreuer ihnen versucht haben die Situation klarzumachen. Ich hab auch noch mit Ihnen darüber geredet.
Am Sonntagmorgen um sieben sind sie dann gefahren. Ein Betreuer hat später noch angerufen, dass sie alle Taschen durchsucht haben, aber NICHTS gefunden.
Ich weiß auch nicht was damit passiert ist. Auf jeden Fall ist es komisch, dass sie mit meinem Handy telefoniert haben und dass es jetzt weg ist. Am Freitagabend war von uns Freiwilligen auch niemand da und sie hätten einfach in unsere Zimmer gehen können. Vielleicht haben sie dass ja auch gemacht.
Man kann solchen Leuten einfach nicht trauen, auch wenn sie vorne herum nett sind.

Samstag, 10. November 2007

Erneuerbare Energien

das Département von hier.
In dieser Region ist Montendre.

während einer Diskussionsrunde.


Die Firma mit deutschen Produkten. Auf dem gelben Plakat im Hintergrund kann man was Deutsches erkennen.



Ein Geschenk der Partnerstadt Sulz am Neckar. Ein Solarboot.




in der Halle





bei der Ausstellung. Im Vordergrund Olivier.






Der Eingansbereich. Man sieht unsere Mülleimer. Links ist das Restaurantzelt, in der Mitte das Hauptzelt und rechts die Halle mit den Unternehmern die ausstellen.






zeitgenösische Karikatur zur Abfalltrennung. Aufgrund der Guillotine jedoch sehr sarkastisch.

Heute ist Samstag der 10. November und die Ausstellung über erneuerbare Energien hat begonnen. Gestern Abend war noch ein kurzes Treffen und es wurde eingeteilt wer wann da sein muss. Svieta und ich sollten heute Morgen ab 10 da sein und uns eigentlich um den Poubelle(Abfall) kümmern. Ja hört sich komisch an aber die Franzosen legen Wert auf Mülltrennung. Die eigentliche Aufgabe war es mit den Leuten über Mülltrennung zu diskutieren. Als wir heute Morgen jedoch um 10 nach 10 angekommen sind, war nicht soviel los an den Mülltonnen. Wir haben Olivier(technischer Leiter von hier) gesucht und er ist dann erst mal mit uns auf der Ausstellung rumgelaufen und er war an mehreren Ständen um sich über ökologische Häuser, neue Heizsysteme und Solarenergie zu informieren. Bei einem Stand ist mir aufgefallen, dass die Beschreibung des Produktes auf Deutsch war. Hab dann gleich mal nachgefragt… Naja die Deutschen sind halt führend in erneuerbaren Energien und so kann es schon vorkommen, dass man auf so einer Ausstellung auf einige deutschen Produkte stößt.
Olivier hat uns viel über Isolation erzählt. Von innen und außen und was welche Produkte für Vorteile haben. Holz und Stroh soll zum Beispiel super isolieren und deswegen seien Holzhäuser immer gut warm … na ja.
In einem Zelt gab es ein Forum in dem immer Diskussionen über verschiedene Energien waren. Dort habe ich auch mitbekommen, dass Deutschland oft erwähnt wurde und wie fortschrittlich Deutschland in Sachen erneuerbaren Energien sei.

Heute war auch ein sehr kalter Tag und man konnte gut frieren. Es gab dann um 12 nen Apero mit verschiedenen Keksen und gutem Pineau, der wieder ein wenig aufgewärmt hat. Beim Apero haben wir auch einen sehr aufgeschlossenen, gesprächigen und witzigen Gemeindearbeiter aus Montguyon(Dorf in der Nähe) kennen gelernt. Der hat, dann die ganze Zeit während dem Essen mit uns gesprochen bzw. diskutiert über den technologischen Fortschritt, Vor- und Nachteile und so weiter. Er hat wirklich fast ohne Pause gesprochen und war sehr witzig. Nach dem Essen sind wir heim gelaufen, um uns hier ein bisschen aufzuwärmen und bis heute Abend um 6 gehen wir noch mal hin, da gibt’s dann noch Abendessen.
Morgen soll dann in ganz Montendre ein überdimensionaler Markt sein wo 40000 Menschen erwartet werden, unglaublich.

Donnerstag, 8. November 2007

Details aus den letzten Tagen

Sonnenuntergang(auf dem Weg von Paris nach Hause)
beim Mittagessen

Milos und Karo


Der noch nict fertige Brotbackofen von oben. Die Schicht innen dient nur zur Stabilisation und wird später zerstört.



Nikola beim Zigelsteine sägen




Das ist der Brotbackofen an dem wir arbeiten(also unter der Plane)

















Heute Mittag ist hier alles ein bisschen verschlafen. Wir haben ja jeden Donnerstagnachmittag Personal Project, wo man irgendein eigenes Projekt machen kann. Doch wir haben uns heute Mittag entschieden mal einfach gar nix zu machen. Das Wetter heute Mittag ist auch nicht gut, der Himmel ist grau und man bekommt nicht gerade super Laune.
Heute Morgen sah das noch anders aus. Ich war mit Olivier(technischer Leiter), Sebe und Svieta in der Stadt bei dem erneuerbaren Energien Projekt. Am Wochenende ist dort eine Ausstellung über erneuerbare Energien, wie eine kleine Messe, wo auch Firmen ihre Produkte vorstellen. Wir haben heute Morgen sehr viele Bierbänke und Stühle hin und her geschleppt und alles schön aufgebaut. Außerdem noch die ganzen Firmenplaketten an den verschiedenen Ständen angebracht, so wie es halt auf dem Plan eingezeichnet war.
Ach ja es gab dann noch Apero um die Mittagszeit, das war ne super Sache.

Heute Mittag habe ich schon eine gute Tat getan. Mein Personal Project war Sebe helfen. Er hat schon vor längerem einen Flug nach Deutschland gebucht. Von Bordeaux über Frankfurt nach Hannover, dort will er einen Freund(hat ne Pizzeria, was machen auch sonst Italiener in Deutschland) besuchen. Die Sache ist nur, der Flug ist am 22.11 und genau da ist auch ein einwöchiges Seminar in der Bretagne. Da er EFD(Europäischer Freiwilligendienst) macht, muss er an dem Seminar von der Europäischen Union auch teilnehmen. Nun soll er eine Gebühr von 700Euro bezahlen wenn er an dem Seminar nicht teilnimmt, da es normalerweise verpflichtend ist. Wie die Summe zustande kommt und an wen man das bezahlen sollte ist ne ganz komische Sache. Er hat dann versucht in Italien bei Lufthansa anzurufen ob man den Flug umbuchen kann. In Italien konnte man ihm aber nicht Recht Auskunft geben und ich habe ihm angeboten, dass ich in Deutschland bei Lufthansa anrufen kann. Heute Mittag hat er dann ne Telefonkarte gekauft, wir haben im Internet schnell die Nummer rausgesucht und ich hab dann vorher angerufen. Jetzt ist er glücklich, dass man den Flug ändern konnte. Er fliegt jetzt im Februar und die Umbuchungsgebühr ist 50 Euro.

Die letzten Tage waren ganz normal hier. Am Dienstag hab ich morgens am Dach mitgearbeitet. Dort wird ein Vordach gebaut und es gibt tragende Holzpfeiler die aus der Wand(mit unförmigen Steinen gemauert) herauskommen. Die Aufgabe war es, dieses Loch zumauern. Dies ist wie ein schwieriges Puzzlespiel, da man Steine finden muss, die von der Form gut passen.
Mittags sollten eigentlich die Jugendlichen mit dem Puppentheater kommen. Es wurde alles vorbereitet und um kurz vor halb drei hat jemand angerufen und abgesagt. Die nächsten drei Mal kommen sie jetzt auf jeden Fall nicht. Wir haben dann den Willkommenskuchen alleine gegessen und noch interessant diskutiert. Jetzt machen wir das mit den Puppen halt ohne die Jugendlichen. Man muss halt kreativ sein.
Am Mittwoch war ich dann mit Tomoyo Kitchenteam. Es gab nicht mehr viel zum Essen, da wir mal wieder einkaufen gehen sollten. War dann totale Improvisation. Es gab noch Nudeln, die wir gemacht haben aber keine Tomatensauce dazu. Sie hat dann ein paar Nudeln einfach mit Thunfisch und Mais(mag ich beides nicht so) gemischt. Karo hat mir zufällig gesagt, dass man eine Soße aus Butter(erst in der Pfanne zerlaufen lassen), Mehl und Milch machen kann. Wie viel von jedem wusste sie jedoch auch nicht. Ich habs dann einfach probiert. Das Ergebnis war aber keine Soße, es war nicht mal flüssig. Vielleicht hab ich ja das falsche Mehl genommen(erst eins für Brotbacken) weil ich das andere erst zu spät gefunden habe.
Naja es gab ja noch Ketchup, mit dem man Nudeln immer essen kann^^
Mittags war ich mit Tomoyo im Champion einkaufen. Ganze 56 Euro. Soviel haben wir eigentlich gar nicht gekauft aber na ja. Solidarités Jeunesses zahlt ja. Wir haben beim Champion ein Konto und müssen an der Kasse nur die Nummer sagen. Den Kassenzettel müssen wir dann hier im Haus bei den Permanents abliefern. Abends haben wir Harry Potter auf Holländisch(Evelyn hat Hermine synchronisiert) angeschaut, deswegen haben wir im Champion auch noch zwei Box Popcorn mitgenommen. Warn aber Caramell Popcorn, von denen nicht jeder so begeistert war.
Morgen früh geht’s wieder zu dem erneuerbare Energien Projekt.

Montag, 5. November 2007

RassNat

Letztes Wochenende waren wir in RassNat (Rassemblément nationale). Wie ich im vorigen Eintrag ja schon geschrieben habe, treffen sich dort alle Delegationen von Solidarités Jeunesses mit ihren Freiwilligen.
Vom La Maison des Bateleurs in Montendre waren wir zu elft. Bevor es endlich losging gab es lange Diskussionen über das Transportmittel(Zug, Minibus, Autostop…). Wir haben uns dann dazu entschlossen einen Minibus zu mieten, der jedoch nur für neun Personen ist, d.h. zwei mussten per Autostop gehen(ich nicht da ich am Montag wieder früh da sein musste à erneuerbare Energien Projekt). Bezahlen mussten wir für alles auch noch( die Association hat nur die Hälfte übernommen), insgesamt 40 Euro(wie wir später mitgekriegt haben, waren wir die einzige Delegation die für die fahrt zahlen musste). Das hat wohl noch ein weiteres Meeting zur Folge.
Am Freitagmorgen ging es los. Wir haben die Autobahn genommen(deswegen pro Person acht Euro mehr) bis Paris genommen(um die 500km). Von Paris ging es noch um die 60km Richtung Osten genauer gesagt nach Ferté-sous Jouarre, der Sitz der Delegation Ile de France.
Dort sind wir als erste angekommen und haben erst einmal unsere Zelte aufgebaut. Ja richtig Zelte, ich hab auch noch nie im November gezeltet, ist aber ja alles ne Erfahrung. Bis zum Abend kamen dann die anderen an(insgesamt um die 80 Personen). Abends waren wir dann im Theater von Ferté-sous-Jouarre, es gab dort was zu Essen und noch eine kleine Vorführung über Solidarités Jeunesses. Danach ging es wieder zurück zum Zeltplatz, wo die Nacht noch sehr lange war. Ist ja auch verständlich, wenn man sich solange nicht sieht, hat man viel zu erzählen(Gruppe von La Crénau). Selbst als man dann Schlafen wollte, war es aufgrund Sebastianos „unglaublichem Schnarchpotentials“ nicht gerade einfach. Der Morgen war hart, Frühstück um acht.
Morgens war dann Chantier angesagt. Zwei Gruppen sind in die Stadt und haben auf einem angelegten Beet an der Straße Blumen gepflanzt. Das Mittagessen musste Montendre vorbereiten(ich war aber zum Glück nicht im Kochteam). Vor dem Essen gabs im Haus von Ile de France noch eine Einweihung durch die Bürgermeisterin. Nach dem Umtrunk wurde ich gefragt ob ich ein kleines Interview(wahrscheinlich für eine lokale Zeitung) geben will. Waren nur ein paar wenige Fragen, wieso man zu Rassnat gekommen ist, wie man es findet … Nach dem Essen hatte ich eigentlich vor ein bisschen Schlaf nachzuholen bin dann aber doch mit zu dem Vortrag. Es gab verschiedene Vorträge über bestimmte Themen. Ich war bei Quartier du monde, es ging um Jugendlichen in speziellen Vorstädten auf der ganzen Welt. Aufgrund der Müdigkeit hab ich jedoch nicht soviel mitbekommen. Danach gab es dann noch eine Diskussionsrunde über Solidarités Jeunesses und Rassnat, was super interessant war.
Abends war Karaoke und man hat revolutionäre Lieder gesungen. Jede Delegation hat was gemacht.
In RassNat waren viele Deutsche( vielleicht 12), die meist vertretene Nation. Wir haben dann zusammen „Über den Wolken“ und „99 Luftballons“ gesungen.
Am Sonntag hatten wir Freiwillige noch ein Meeting über unser Projekt und nach Zelte abbauen und Mittagessen sind wir dann wieder gefahren. Sehr sehr lange.
Es war super alle wieder zu sehen und auch die vielen Leute und die Stimmung dort.
Heute Morgen war ich mit Sebastiano und Svieta beim aufbauen für das erneuerbare Energienprojekt. Am Wochenende gibt es hier eine Ausstellung und wir haben den Gemeindearbeitern geholfen in der Halle Bauzäune … aufzustellen. Heute Mittag war Meeting um die Woche zu planen und der Französischkurs, der jedoch aufgrund der unterschiedlichen Niveaus nichts bringt. Einige können schon sprechen und andere gerade ein paar Wörter.